Ich schreibe nur, weil in mir eine Stimme ist, die nicht still sein wird.
Ich schreibe Bücher oft viele Stunden am Tag. Nicht, weil ich kein Leben hätte. Ich entscheide mich nur lieber dafür, viele Leben zu leben
Das Leben ist wie ein Buch. Einige Kapitel sind schön, andere zum Heulen. Doch erst ihre Kombination gibt der Geschichte einen Sinn
Ich bin Autorin, Bloggerin und Lektorin.
Was kann ich euch aber noch über mich erzählen?
Vermutlich das, was ihr schon von vielen anderen Autoren gehört habt:
Ich liebe das Schreiben seit meiner Jugend, habe als Kind bereits unzählige Romane verschlungen. Ein Buch aufzuschlagen und in fremde Welten einzutauchen ist für mich magisch, denn eigentlich ist es doch unfassbar, dass ein ganzes Universum in nur einen einzigen Buchumschlag passt, nicht wahr?
Die Seiten zwischen meinen Fingern, der Geruch des Papiers, all die liebevoll gestalteten Einzelheiten jedes Werks, die sorgsam gewählten Worte eines Schriftstellers – das alles entführt mich an Orte, in denen eine bunte Vielfalt von Gefühlen und Erlebnissen auf mich warten. Dort kann ich träumen, Abenteurerin sein, mich verlieben, vor Angst davonlaufen und mich von dem Zauber der jeweiligen Geschichte vereinnahmen lassen.
Deshalb wurde ich Autorin, um euch das Erlebnis zu bieten, das ich selbst als Leserin so sehr schätze. Seit April 2017 veröffentliche ich Romane in den Genres Fantasy und New adult Romance, um meiner Fantasie keine Grenzen zu setzen. Seit September 2020 unterstütze ich außerdem als Buchbloggerin andere Autoren und im Januar 2022 gründete ich mein kleines Unternehmen „Lektorat Misellie“.
1990 im Ruhrgebiet geboren und dort aufgewachsen, führte mich mein beruflicher Weg in die Justiz. Heute bin ich Beamtin und lebe mit Hündin Ellie und Kater Aramis am Rand von Duisburg in einer ländlichen Gegend.
Eine klassische Frage, die in jedem Autoreninterview vorkommt: Wann habe ich angefangen zu schreiben?
Für mich und meine Schubladen schon sehr früh, wie wohl die meisten Autoren. Mit etwa 14 Jahren kam mir die Grundidee zu meinem Debütroman, damals inspiriert durch einen Film. Dort ging es um ein Sumpfmonster, allerdings mit Erwachsenen. Ich dachte mir, dass es cool wäre, wenn es genau diese Geschichte mit Jugendlichen geben würde. Also war Plan A das Umschreiben des Filmes in ein Buch für Jugendliche. Na ja, für ungefähr 5 Minuten. Es war die Ur-Ur-Ur-Fassung meines Debütromanes und die Erschaffung meiner Welt um Hailey Blake (damals noch Douphne Parker) & Kai McKenzie. Es hat nun rein gar nichts mehr mit Sumpfmonstern zu tun und ist ein Romance-Roman für junge Erwachsene.
Kommen wir direkt zu meinem Debüt: Wie heißt es und wann ist es erschienen?
Mein erster Roman war der erste Band der dreiteiligen Bücherreihe Douphne Parker. Veröffentlicht habe ich ihn als ebook im April 2017. Die Reihe wird allerdings nicht mehr aktiv vertrieben, lediglich Restposten der Printauflagen könnten noch in verschiedenen Shops erhältlich sein.
Mein Debüt wurde inzwischen komplett neu aufgelegt unter neuem Titel (Hailey Blake), neuem Cover und mit stark verändertem Inhalt. 2023 habe ich ebenfalls unter neuem Cover eine gekürzte Sammelbandauflage als eBook herausgebracht, in der ich den Inhalt noch mal ein wenig verändert habe.
Kreativität ist alles. Woher kommen die Ideen?
Wirklich alles bringt in mir die Idee für ein neues Buch hervor. Manchmal ist es ein Satz oder ein Wort, manchmal ein Lied im Radio. Manchmal auch einfach nur ein bestimmter Ort, eine Reise, eine Person oder ein Traum.
Wenn es mal nicht weitergeht: Was mache ich bei Schreibblockaden?
Ich setze mich einfach hin und schreibe drauf los, egal was für ein Stuss dabei herauskommt. Das lese ich einige Tage später und suche mir dann Dinge raus, die ich vielleicht tatsächlich verwenden kann, und den Rest schreibe ich um. Auch habe ich einen guten Rat von einer Autorenkollegin bekommen, den ich inzwischen immer versuche, umzusetzen:
Schreibe jeden Tag einen Satz, auch wenn du nicht weiterkommst. Das unterstützt den Schreibprozess und verhindert Blockaden.
Vom ersten Wort bis zum Ende: Wie lange brauche ich für die Herstellung eines Buches?
Das ist ziemlich unterschiedlich und kommt auf den Umfang des Buches an. Die Rechnung an sich ist aber leicht:
Pro Tag setze ich mir ein Ziel von 1000 Wörtern. Ich arbeite durschnittlich 5 Tage in der Woche an meinen Büchern, das sind also 5000 Wörter je Woche. Bei einem durchschnittlichen Roman von ca. 80000 Wörtern brauche ich also etwa 4 Monate für die Fertigstellung einer Rohfassung. Hinzukommen noch etwa 2-4 Wochen für die Nacharbeit, bevor das Manuskript dann ins Lektorat geht. Dort ist es bei der Länge im Schnitt weitere 6 Wochen. Im Anschluss geht es ins Korrektorat, das noch einmal 1-2 Wochen in Anspruch nimmt. Das fertige Buch will dann noch einmal komplett gegengelesen und für eBook und Print entsprechend formatiert werden, das dauert noch einmal ca. 1 Woche.
Alles in allem dauert es bei einem durchschnittlichen Roman von ca. 80000 Wörtern etwa 7 Monate, bis er veröffentlicht wird.
Ich schreibe in vielen Genres. Welches käme nie für mich infrage?
Reine Erotikromane und BDSM. So etwas lese ich auch nicht gern.
Viele Autoren plotten. Wie halte ich es?
Eine gewisse Grundplanung sollte schon vorhanden sein, finde ich. Charaktere entwickeln sich meist erst mit der Zeit. Namen sind wie Schall und Rauch. Ich habe schon oft Namen nach Fertigstellung eines Buches abgeändert. Auch weiß ich selten, wie mein Buch enden wird, bis ich das Ende tatsächlich schreibe. So ging es mir mit meinem Debüt. Drei Bücher über Kai und Douphne ohne den geringsten Ansatz, ob ich sie wirklich glücklich leben lasse oder ihr Leben am Ende ruiniere. Allerdings bin ich inzwischen dazu übergangen, auch mal Werke zu plotten. Es erleichtert den Schreibprozess ungemein.
Schreiben ist ein Solo-Ding. Wie ist mein Verhältnis zu Autorenkollegen und zu Lesern?
Ich tausche mich gern mit Kollegen aus, gebe Hinweise und Tipps, empfange ebenso gerne selbige. Ein gutes und freundliches Miteinander ist ein Muss und eine große Stütze.
Zu meinen Lesern habe ich gern ein inniges Verhältnis. Ich freue mich über Feedback und Fragen und habe großen Spaß daran, mich mit ihnen über meine Werke auszutauschen.
Selfpublishing oder Verlag?
Ich bin mit Herzblut Selfpublisherin. Es ist eine Entscheidung, die ich bewusst getroffen habe.
Normalerweise ist das größte Problem, dass man es sich nicht aussuchen kann. Einen Verlag zu finden, ist schwer. Vor allem dann, wenn man nicht an einen geraten will, der Unsummen für die Veröffentlichung verlangt (Druckkostenzuschuss).
Für mich gibt es einen guten Grund, Selfpublisherin zu sein: Ich schreibe ein Buch, liebe alles daran, jeden einzelnen Charakter. Ich allein entscheide, wie es endet, wie der Verlauf der Geschichte ist und wie die fiktiven Personen sich entwickeln.
Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass ein Vertrag mit einem Verlag geschlossen wird. Der kann unter Umständen beinhalten, dass vom Autor viel Engagement im Sinne der Eigenwerbung verlangt wird. Der Besuch von Messen in ganz Deutschland verteilt, Lesungen halten, etc.
Ich habe bereits zwei Verlagsangebote abgelehnt, weil mir die geplanten Änderungen an meinem Buch nicht zugesagt haben und mir schlichtweg die Zeit fehlte, den vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Durch meinen Vollzeitjob bin ich in keiner Weise flexibel genug, um mir den Besuch diverser Messen reservieren zu können. Und unter der Woche spannt er mich so sehr ein, dass mir oft die Energie fehlt, mich um regelmäßige Lesungen zu bemühen.
Am Ende bin ich einfach sehr gern Selfpublisherin. Ja, die ganze Arbeit bleibt an mir allein hängen. Auch die Kosten für Korrektorat, Lektorat, Cover und diverse andere Dinge. Aber ich allein entscheide, wann es wohin geht, mit wem ich auf diesem Weg zusammenarbeite und was mit meinem Buch passiert. Alles liegt in meiner Hand.
Das ist unglaublich viel Arbeit, macht mich aber trotzdem unfassbar glücklich.
Ich lehne eine Zusammenarbeit mit Verlagen aber in keiner Weise ab! Wenn irgendwann mal der Funke überspringt und alles passt, sage ich bestimmt nicht nein. Aber ich sage eben auch immer wieder gerne ja zum Selfpublishing 😉
Werbung: Wie und wo?
Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten.
Ich bewerbe meine Bücher über Facebook und Instagram (mit Unterstützung diverser Blogger auf ihren Seiten, Gewinnspiele, Feiertagsaktionen, Interviews, Ads etc.).
Instagram ist vor allem eine Möglichkeit, um durch die richtigen Hashtags und Bilder auf seine Werke aufmerksam zu machen.
Lovelybooks ist außerdem eine gute Möglichkeit, um Leserunden anzubieten und so einige Rezensionen für das Buch einzustreichen.
Nicht nur schreiben, auch lesen. Wo liegen meine Vorlieben als Buchautor und als Leser?
Als Autor inzwischen definitiv im Fantasybereich. Als Leser vor allem aber auch bei Jugendbüchern, Dystopien und natürlich im Horrorgenre.
Welchen meiner Buchcharaktere mag ich in meinen jeweiligen Büchern selber am meisten?
Liebt man sie nicht alle? ;D
Einen besonderen Platz in meinem Herzen hat und wird wohl immer Kai McKenzie aus „Hailey Blake“ haben ♥
Bei meinen „Chroniken der Weisen“ haben Eric und Tom mein Herz im Sturm erobert. Bei „Everdeen River“ waren es insbesondere die Sidekicks Bacari und Makenzie. In der Welt von „Thyra“ waren es Finley und Sillia. In meinem Projekt „Royal Darkness“ habe ich einen Narren an Mera und Vito gefressen. In „Now & Ever“ mag ich Louie am liebsten.
Welchen meiner Buchcharaktere mag ich in meinen jeweiligen Büchern selber gar nicht?
Puh, das ist schwierig.
Ich denke besonders schwer fällt es mir, Alex Matthews aus „Hailey Blake“ zu mögen. Ja, eigentlich müsste Matt ganz oben stehen, aber der war immer ein Bad Guy, Alex musste sich erst in diese Richtung entwickeln und so habe ich ihn sehr hassen gelernt^^
Bei den „Chroniken der Weisen“ ist es NICHT Bec, auch wenn das sicher viele von euch vermuten würden 😉 Es gibt keinen Charakter, den ich wirklich hasse. Auch wenn Freddie, Taylor, Arthur und manch anderer echt weit oben stehen, gibt es am Ende eigentlich nur eine Figur, die ich nicht mag. Welche das ist, erfahrt ihr erst am Ende, denn sonst würde ich spoilern 😉 Bei „Everdeen River“ ist es ganz klar der Duke, Sams Vater. Widerlicher Mistkerl^^ In der Welt von „Thyra“ wird es euch sicher überraschen, ich mochte Arex nie besonders, obwohl er zu den Guten gehört. In meinem Projekt „Royal Darkness“ steht unangefochten auf Platz 1 Bryony Basile. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr wissen wieso xD In „Now & Ever“ ist es – Überraschung – Kaiserin Odine ;D
Wozu schreiben, wenn man doch selten davon leben kann?
Diese Frage kommt sehr oft.
Ich bin Selfpublisherin und veröffentliche seit April 2017. Ich habe bereits viel verkauft und damit tatsächlich auch wesentlich mehr Geld machen können, als ich vorher geahnt hätte. Ich freue mich über ein hohes Honorar, aber ich will überhaupt nicht davon leben. Ich schreibe nicht, um es zu einem Vollzeitjob zu machen. Dafür habe ich gar nicht die Zeit, denn ich habe bereits einen sicheren Arbeitsplatz. Schreiben ist für mich eine Herzenssache. Nicht jeder Fußballer spielt für die Nationalmannschaft und liebt trotzdem, was er tut. Einfach, weil es ihn glücklich macht.
Romane schreibt man für sich, meist ist man dabei allein in seiner Wohnung. Ist es nicht einsam? Wird man nicht zum Stubenhocker?
Ja, ich bin dadurch in gewisser Weise ein Stubenhocker geworden, aber einsam bin ich deshalb noch lange nicht. Ich bin aber auch kein Mensch, der immer und überall unter Leuten sein möchte. Ich liebe es, für mich zu sein, und genieße die Ruhe.
Hast du selbst einen Lieblingsautor/in?
Natürlich, einige sogar. Aber die Nennenswertesten, die mich in meinem Leben als Leser geprägt haben und mich überhaupt zu Büchern geführt haben, sind einige Bestimmte. R.L.Stine hat mich zum Lesen gebracht. Als ich älter wurde (nicht wesentlich älter, so 9 oder 10), wurde es dann Stephen King (danke an meine Eltern, dass sie aus damaliger Sicht nicht wirklich pädagogisch wertvoll gehandelt haben xD). Aber natürlich liebe ich auch die Welt, die Joanne K. Rowling um Harry Potter erschaffen hat. Und ich schätze einen Autor für sein Werk, das vermutlich viele nicht auf dem Schirm haben, ich aber an dieser Stelle empfehlen möchte. Arthur Golden schrieb „Die Geisha“. Es ist eine sagenhafte Geschichte über eine Frau, ihr Leben als Künstlerin und den Untergang ihrer Kultur.
Als Bloggerin habe ich insbesondere Autoren ins Herz geschlossen, die nicht in der ganzen Welt bekannt sind, und die wie ich im Selfpublishing veröffentlichen. Dazu zählen vor allem Elvira Zeißler, Mira Valentin und Jenny Völker.
Welche drei Wörter beschreiben mich am besten?
empathisch – nachdenklich – kreativ
Was macht mich glücklich?
Schreiben macht mich tatsächlich glücklich. Ich schreibe vor allen an Tagen, an denen ich mich insgesamt nicht besonders gut fühle, weil es mir eben hilft, die Stimmung zu heben. Aber auch lustige Unternehmungen, Zeit mit lieben Menschen und Reisen machen mich froh. Und Backen. Ich liebe es, zu backen.
Mein Geburtstag?
Ich bin ein Sommermädchen. Der 09.07.1990.
Ich würde nie…
… Fallschirmspringen oder etwas anderes, was vergleichsweise hoch und angsteinflößend ist xD
Frühaufsteher oder Morgenmuffel?
Ich habe in der letzten Zeit dem frühen Aufstehen durchaus einige positive Facetten abgewinnen können^^
Lieblingsrestaurant?
Namentlich gibt es da kein Bestimmtes. Aber ich liebe chinesisches Essen und gehe gerne zu dem Restaurant am Wedau-Stadion in Duisburg.
Meine Lebensphilosophie?
Am Ende ist alles ein Geschenk oder eine Lektion gewesen.
Meine Autorenphilosophie?
Ein Autor schreibt. Wenn du ein Autor sein willst, schreib.
Meine Ratschläge an die nächsten Jungautoren, die in ihren Anfängen stecken:
Ihr zweifelt vielleicht. Das ist in Ordnung. Ich zweifle immer, bei jedem Buch. Aber wenn ihr euer Herzblut in eine Geschichte gesteckt habt, dann ist sie etwas wert. Vergesst das nicht und wagt den Schritt in die Öffentlichkeit. Vielleicht beachtet man euch nicht sofort oder mag euer Buch nicht. Aber wenn es auch nur einen einzigen Leser begeistern konnte, hat es sich gelohnt.
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